Im Zuge der Aktion 'Night of Light' illuminieren über 5.000 Unternehmen der Eventbranche im Schulterschluss gemeinsam viele Gebäude in Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz in rotem Licht, um auf die dramatische Lage der Eventindustrie aufmerksam zu machen. Die Aktion wird am 22.06. ab 22.00 Uhr stattfinden. PRG wird in Hamburg in diesem Zusammenhang den Fernsehturm und gemeinsam mit dem Betreiber und den Mitarbeitern die Barclay Card Arena in Rot illuminieren.
Ziel der Aktion ist es, unsere Branche in den Fokus der Politik zu rücken, um wirksame staatliche Unterstützung zu bekommen. Denn: trotz der angekündigten „Bazooka“ und der beiden klugen Rettungspakete der Bundesregierung kommen die beschlossenen Maßnahmen bei vielen Unternehmen schlichtweg nicht an. Unserer Branche droht das „Licht“ auszugehen. Wir rechnen mit vielen Insolvenzen, wenn nicht seitens der Politik schnell und entschieden gehandelt wird.
Mit Ausnahme der Kurzarbeitsunterstützung greifen die beschlossenen Maßnahmen nur bedingt. Viele Unternehmen haben Probleme KFW-Darlehen zu bekommen. Trotz der staatlichen Bürgschaften tun sich die Banken schwer, ins Risiko zu gehen. „Wir wissen ja nicht, wann wieder Großveranstaltungen stattfinden werden. Das kann bei einer 2. Welle auch erst 2022 sein“. Solche Sätze haben viele Unternehmen von Ihren Banken gehört. Teilweise werden enorme Sicherheiten verlangt, die nichts mit den 20% oder 10% Ausfallgarantien zu tun haben, die politisch angekündigt wurden.
Wir freuen uns über die beschlossene Einmal-Unterstützung (max. 150.000 € über 3 Monate) für kleine und mittelständischen Unternehmen, von denen es viele in unserer Branche gibt. Immerhin helfen diese Maßnahmen unmittelbar und sichern deren Liquidität. Für die größeren Unternehmen – wie wir es sind – gibt es jedoch aktuell keinerlei Unterstützung, obwohl eine Vielzahl von Freiberuflern und kleinen Unternehmen für uns in Lohn und Brot stehen. Auch spielt die Zeit gegen uns, da wir erst in der 2. Jahreshälfte 2021 mit einer deutlichen Erholung unserer Branche rechnen. Viele Unternehmen werden diese Durststecke nicht durchstehen können. Spätestens mit dem Auslaufen der Kurzarbeit wird es zum großen Knall kommen. Dann rollt die Insolvenzwelle und viele Arbeitsplätze sind in Gefahr.
Durch 'Night of Light' wollen wir erreichen, dass es einen Branchendialog zwischen führenden Unternehmen und der Politik gibt. Dies ist notwendig, da die Branche – anders als z.B. die Automobilbranche – über keine starke, gebündelte politische Lobby/Interessenvertretung verfügt. Zwar ist die Veranstaltungs- und Messewirtschaft einer der größten Sektoren der deutschen Wirtschaft, zählt über 1 Million direkte Beschäftigte und müsste ein entsprechendes „Gewicht“ haben. Da die Branche sehr fragmentiert ist, werden kleinere Branchenzweige gar nicht wahrgenommen und/oder verfügen über keine starken Interessenverbände.
Wir wünschen uns, dass wir durch die großangelegte Aktion in den Fokus der politischen Entscheider rücken und stehen als größtes weltweites Unternehmen und führendes Unternehmen unserer Branche in Deutschland für einen offenen und konstruktiven Dialog bereit. Hierbei gilt es zu diskutieren, wie eine wirksame, finanzielle Unterstützung aussehen kann. Teil der Agenda muss aber auch sein, die Politik in die Pflicht zu nehmen, endlich verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen, unter denen Veranstaltungen wieder stattfinden können. Es geht darum, Planbarkeit zu schaffen – und nicht einfach nur zu sagen, „Großveranstaltung werden auf absehbare Zeit nicht stattfinden oder bleiben mindestens bis zum 31.10. untersagt". Ohne Planungssicherheit und klare Leitlinien, unter welchen Voraussetzungen größere Veranstaltungen genehmigt und durchgeführt werden können, herrscht massive Unsicherheit. Und Unsicherheit ist ein böses Gift für jedes Geschäft. Ludwig Erhardt hat einmal gesagt „Wirtschaft ist zu 50% Psychologie“! Wir denken, dass die Politik genau hier helfen kann.
Die Situation der Eventindustrie:
Die Veranstaltungswirtschaft war einer der erste Wirtschaftszweig, der von der COVID-19-Krise getroffen wurde, und sie wird auch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit am längsten und tiefgreifendsten unter den Auswirkungen zu leiden haben. Das betrifft faktisch alle Unternehmen, die in diesem Bereich tätig sind – so auch uns im Bereich der Veranstaltungstechnik.
Infos zu PRG:
Die Production Resource Group AG (PRG), Deutschland, ist ein führender Full-Service-Anbieter für die Veranstaltungsbranche und ist zum Beispiel für Agenturen, Unternehmen, Veranstalter und Fernsehsender tätig. Das Leistungsangebot von PRG reicht von der Unterstützung bei der Veranstaltungskonzeption über die Planung, Durchführung und technische Ausstattung bis zur Nachbereitung von Events aller Art. Der Equipment-Pool von PRG im Bereich Veranstaltungstechnik ist der größte weltweit. In Deutschland betreibt PRG Standorte in Hamburg, Berlin, Köln, Frankfurt, Stuttgart und München und ist seit mehr als 35 Jahren am Markt tätig. In Deutschland beschäftigt PRG mehr als 350 qualifizierte Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen der Veranstaltungsbranche und 50 Auszubildende. Darüber hinaus verfügt PRG über einen Stamm von über 500 freien Mitarbeitern. International ist die Production Resource Group mit 72 Niederlassungen weltweit vertreten.
Normalerweise liefert PRG u.a. die technische Ausstattung für Events wie die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in Tokio und die Fußball EM, Konzerttourneen von Udo Lindenberg, Helene Fischer und Peter Maffay, internationale Künstler und Bands wie U2, Bon Jovi und Post Malone, und auch Messen/Konferenzen wie die OMR (Online Marketing Rockstars), für SAP und Telekom und viele weitere Veranstaltungen. Diese wurden im Zuge der Corona-Krise von heute auf Morgen storniert bzw. 'on hold' gesetzt.